Am Samstag, den 1. Februar war die erste Herrenmannschaft des TV Kappelrodeck zu Gast beim Aufsteiger VSG Mannheim. Die Voraussetzungen für das Spiel waren mal wieder nicht optimal. Neben Philipp Zimmer, der nach wie vor mit einer Schulterverletzung pausieren muss, fehlten mit Max Roser und Trainer Christian Zimmer beide etatmäßigen Zuspieler. Weiterhin musste man auf Gregor und Benedikt Scheurer verzichten. Verstärkt wurden die Achertäler deshalb von Nachwuchsspieler Nico Storz und Marcus Schneider aus der zweiten Mannschaft.

Wie so häufig in dieser Saison begann man das Spiel mit einer, von der Stammformation abweichenden, Aufstellung. Unbeeindruckt von dieser Situation starteten die Achertäler konzentriert und konnten mit frühen Blocks und guten Abwehraktionen einen kleinen Vorsprung erarbeiten. Bis zur Satzmitte spielten beide Mannschaften einen stabilen Side-Out, hierbei setzte Zuspieler Marcus Schneider immer wieder Diagonalangreifer Alex Weigel gut in Szene, der die Angriffe konsequent abschloss. Statt den Satz nun fokussiert zu Ende zu spielen, schlichen sich zunehmend einfache Fehler ein. Kleine Wackler in Annahme und leichtfertig hergeschenkte Dankeballsituationen kippten den ersten Satz zugunsten Mannheims.

Kapitän Dennis Hodapp fand in der Satzpause deutliche Worte und forderte von seinen Mitspielern Fokussierung und Cleverness – zu einfach hatte man es den Mannheimern in den entscheidenden Situationen gemacht. Den zweiten Satz begann der TVK nun mit Volker Benz als Zuspieler mit dem Versuch die Mittelangreifer vermehrt ins Angriffsspiel einzubinden und dem Gegner somit ein neues Bild zu geben. Doch fast schon klassisch legten die Kappler einen holprigen Start hin. In dieser Phase taten sich beide Mannschaften schwer, ihren Stiefel runterzuspielen. Auf der einen Seite zeigte Mittelblocker Eric Storz mit starken Angriffen und guten Blocks den Mannheimern ihre Grenzen auf, andererseits lies man viele Chancen ungenutzt und traf schlechte Entscheidungen im Angriff. Bei einem Stand von 10:13 erinnerte Alex Weigel, der Christian Zimmer als Coach vertrat, die Jungs daran Verantwortung zu übernehmen und bewusste Entscheidungen zu treffen. Beim Stand von 17:18 erhöhte man mit Marcus Schneider und Nico Storz im „Doppelwechsel“ den Druck auf die Gegner. Diese Maßnahme griff sofort und gegen Ende des Satzes zeigten die Achertäler nun endlich die notwendige Kaltschnäuzigkeit und zwang die Mannheimer mit dem Führungswechsel zu 21:20 eine Auszeit zu nehmen. Doch die Achertäler ließen nicht mehr nach und schlossen den zweiten Satz konsequent mit guten Aktionen ab.

Der nun folgende dritte Satz war in der Retrospektive betrachtet der spielentscheidende Satz. Wieder einmal geriet man schnell mit einem 0:4 ins Hintertreffen. Die im vorherigen Satzende gewonnene Selbstsicherheit war verflogen, sodass die Mannheimer Oberwasser gewannen. Bei einem Stand von 2:8 mussten die Kappler bereits die erste Auszeit nehmen – Während Mannheim immer wieder „Break“-Punkte erspielte, fanden die Kappler in dieser Phase keinen Zugriff auf’s Spiel. Etliche Angabefehler gepaart mit einer instabilen Annahme ließen erschwerten den Spielaufbau. Mit einem frühen Doppelwechsel bei 5:12 gelang es wieder Zugriff aufs Spiel zu bekommen und das eigene „Sideout“-Spiel zu stabilisieren. Nach dem Rückwechsel beim Stand von 8:16 hatte sich das Team schlagartig stabilisiert. Durch gute Aufschläge um Kapitän Dennis Hodapp gelang es den Achertälern diesen Rückstand spektakulär in ein 20:16 drehen. Gutes Stellungsspiel, starke Blocks um Mittelblocker Eric Storz und Kaltschnäuzigkeit in der Chancenverwertung zwangen die Mannheimer zu zwei Auszeiten und zwei Spielerwechseln. Die Achertäler zeigten sich in diesem Moment unbeeindruckt und spielten konsequent weiter. In der Auszeit beim Stand von 21:21 gab Routinier Volker Benz noch einmal die Marschroute vor. Mit 25:22 konnte der TVK diesen Satz schlussendlich verbuchen und die Mannheimer zeigten sich nun sichtlich enttäuscht, dessen bewusst dass sie mit Gewinn dieses Satzes vermutlich das Spiel gewonnen hätten.

Auch der letzte Satz begann wieder mit einem Fehlstart, den man aber nun durch das gewonnene Selbstbewusstsein aus vorherigem Satz zügig aufholte. Auch Nachwuchsspieler Jonas Baßler, der an seinem 17. Geburtstag das gesamte Spiel auf dem Feld stand, blühte nun auf und trug mit guten Angriffen in dieser Phase bei. Beim Stand von 21:17 bedankte man sich durch einen Doppelwechsel bei den beiden Spielern aus der zweiten Mannschaft Marcus Schneider und Nico Storz, die das Spiel letztlich mit 25:19 beendeten.

Auf Seiten der Kappler lässt sich das Spiel als ein Spiel mit Licht und Schatten beschreiben. „Bei stabiler Annahme kann man mit der Angriffsachse um Außenangreifer Dennis Hodapp, Mittelblocker Eric Storz und Diagonalangreifer Alex Weigel sicherlich jeden Gegner in der Liga vor eine Herausforderung stellen. Gleichzeitig muss man festhalten, dass wir es in dieser Saison bisher selten geschafft haben, konsequent unseren Stiefel herunterzuspielen“, so Routinier Volker Benz. Interimscoach Alex Weigel zeigt sich nach diesem wichtigen 3:1 Erfolg glücklich: „Mit spielentscheidend war heute sicherlich, dass Marcus Schneider und Nico Storz dabei waren. Die Doppelwechsel haben geholfen in spielentscheidenden Situationen die Angriffslast besser zu verteilen und somit Jonas Baßler die nötige Luft gegeben, sich auf die Annahme zu konzentrieren“. Mit diesem Sieg stehen die Achertäler nun auf dem 5. Tabellenplatz. Nächsten Samstag kommt mit der VSG Kleinsteinbach der aktuelle Tabellenvierte in die Achertalhalle (7. Februar, 20 Uhr). Bis dahin gilt es an der Stabilität im Spielaufbau und an individuellen Komponenten zu arbeiten.

Beitrag veröffentlicht am
3. Februar 2020

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