Trotz überwältigender Kulisse steigt der TV Kappelrodeck ab
Im letzten und alles entscheidenden Spiel gegen den punktgleichen VfB Ulm wollte Kappelrodeck den Klassenerhalt klar machen. Dafür mobilisierte der TVK alle Kräfte, um die Halle vollgepackt mit Zuschauern zu einem Hexenkessel werden zu lassen. Mit Trommeln und lautstarken Fans wollten sich die Achertäler nochmals in der Regionalliga beweisen und die Ulmer in die Schranken zu weisen. Doch leider wurde daraus aus jenem Samstagabend nichts. Trainer Christian Pochstein, der an diesem Abend seine Jungs zum letzten Mal an der Seitenlinie betreute, richtete folgende Worte an die Mannschaft in der Kabine: „Das wir heute hier stehen in einer vollen Halle ist das Ergebnis unserer erfolgreichen Arbeit in den letzten drei Jahren. Egal wie es heute ausgeht, das, was wir als Truppe geschafft haben, haben wir verdient und darauf können wir stolz sein!“ Doch von Beginn des ersten Satzes machten die Gäste aus Ulm klar, dass sie es durchaus ernst meinten. Im Gegensatz zu Kappelrodeck fanden diese schnell in die Partie. Kappelrodeck brauchte einige Ballwechsel, um die Anfangsnervosität abzuschütteln. Ungeachtet der überwältigen Kulisse, die die Zuschauer boten, agierte Ulm stets frech. Die meisten Angriffe liefen über die Mitteposition, wo der TVK kaum Gegenwehr leisten konnte. Ein großer Rückstand von zwischenzeitlich 11:18 führte dazu, dass der TVK den ersten Satz mit 20:25 abgeben musste. Unverändert führte Kapitän Lukas Börsig seine Mitspieler auch im zweiten Satz aufs Feld. Starke Aufschläge von Maximilian Hog kombiniert mit einer soliden Punkteausbeute durch Alex Weigel verhalfen der Mannschaft zur besten Phase in der Partie. Gefühlt war der Satzgewinn in Reichweite und Kappelrodeck gewann wieder an Selbstvertrauen. Das nötige Quäntchen Glück, dass man in solchen Spielen braucht, war dem TVK an diesem Tag leider nicht vergönnt. Netzroller und fragwürde Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns zerstörten die Hoffnungen der Kappler auf den Satzausgleich. Stattdessen stand es nun 0:2 aus Sicht der Achertäler. Beim Seitenwechsel reagierte der Kappler Trainer und ließ Kai Müller für Andreas Reepschläger auf der Mitteposition anfangen. Leider konnte sich die Mannschaft von dem 0:2 Schock nicht erholen. Mit 1:10 geriet die Mannschaft in Rückstand und drohte auseinanderzufallen. Mit Kampfgeist, den der TVK schon immer auszeichnete, wollte sich der TVK nochmals dagegenstemmen. Pochstein wechselte in dieser Phase nochmal und brachte Nico Storz und Max Roser für Maximilian Hog und Alex Weigel. Zwar konnte der TVK wieder punkten doch abwenden die Niederlage abzuwenden, dafür reichten die Kräfte leider nicht mehr. Mit 14:25 und damit 0:3 endete für den TVK das Abenteuer in der Regionalliga. Zwar endete die Saison mit einer schmerzhaften Niederlage, doch konnte man durchaus stolz sein auf das, was man gemeinsam erreicht hat. Die volle Halle und die applaudierenden Zuschauer bestätigten dies nochmal ausdrücklich. Diesen Moment nutze Kapitän Lukas Börsig um sich bei allen zu bedanken, die der Mannschaft ein solches Abenteuer ermöglichen. Allen voran bei Silke Panter für die gute Organisation, bei Klaus Hog, Moritz Baßler und Fabian Müller für die mediale Unterstützung, bei Olaf Hog für das Training, bei Lena Dickerhof für die Musik und bei Holger Haberstroh und Matthias Otteni für die Schiedsrichterleistung. Zum Abschluss übernahm dann Dennis Hodapp und führte die letzte Ehrung an diesem Abend durch. Hierbei handelt es sich um den beliebten allseits geschätzten Erfolgstrainer Christian Pochstein, der nach fast 30 Jahren Volleyball beim TV Kappelrodeck nun in den Volleyballruhestand geht. Das es die Mannschaft so weit geschafft hatte, verdankte sie allen voran dem sympathischen Trainer, des großen Gabe es ist, aus unterschiedlichen Spielertypen und Menschen eine unzertrennbare Einheit zu schweißen und das auch abseits des Feldes. Die tiefe Überzeugung von Volleyball als Sport und die schnippischen Sprüche ihres geschätzten Trainers wird die Mannschaft in Zukunft vermissen. Beim gemeinsamen Mannschaftsausflug wird die Mannschaft nochmal die Zeit gemeinsam mit dem Trainer finden, die letzten drei Jahre Revue passieren zu lassen.Showdown in der Achertalhalle
Am kommenden Samstag, den 23. März kommt es zum entscheidenden Spiel um den Klassenerhalt in der Regionalliga.
Spannender hätte das Drehbuch nicht geschrieben werden können: Mit dem Vfb Ulm kommt der unmittelbare Tabellennachbar Beide Mannschaften sind Punktgleich, sodass es für beide Mannschaft ein „Do-or-Die“ Spiel um den Verbleib in der Regionalliga ist. Nach 17 gespielten Partien, ist die Tabellenmitte bis auf den Abstiegsplatz denkbar eng. Der Tabellenvierte hat genau so viele Siege zu verzeichnen wie der Tabellenneunten. Die Volleyballer aus dem Achertal haben über die Saison 7 Siege bei 19 Punkten eingefahren – ein Ergebnis, das einerseits vor der Saison so niemand erwartet hatte und andererseits die vergangenen Jahre für einen souveränen Klassenerhalt gereicht hatte.
Sowohl Ulm als auch Kappelrodeck haben in dieser Saison in der ein oder anderen Partie für eine faustdicke Überraschung gesorgt und klar favorisierte Mannschaften bezwungen und so ist hinsichtlich Samstag erstmal von keinem klaren Favoriten zu sprechen. Seitens der Achertäler möchte man nun noch ein weiteres Mal alles in die Waagschale werfen und vor heimischem Publikum den Klassenerhalt sicherstellen – das wäre in der langen Volleyball-Vereinsgeschichte nach einigen Stippvisiten in der Regionalliga ein Novum. Mit den beiden Stammspielern Jonas Baßler und Dennis Hodapp auf den Außenpositionen, die beidem am vergangenen Spieltag nicht auflaufen konnten, ist der Kader wieder vollzählig, sodass man am Wochenende aus dem vollen Schöpfen kann.
Zuspieler Max Roser gibt sich kämpferisch: „Was wir diese Saison erreicht haben war nicht unbedingt zu erwarten. Aber letztlich hat sich unsere Konsequenz und Engagement der letzten Jahre ausgezahlt und wir haben in vielen entscheidenden Momenten sehr guten Volleyball gezeigt. Das werden wir auch am Wochenende tun.“
Trainer Christian Pochstein, der in seiner Volleyballer-Laufbahn als Spieler und Trainer viel erlebt hat sieht das genauso wie sein Zuspieler, bereitet die Mannschaft akribisch auf das kommende Spiel vor und gibt sich gewohnt wortsicher: „Jetzt wollen wir nochmal so richtig einen raushauen. Sollte es am Ende nicht reichen brauchen wir uns nicht zu verstecken. Auf das was wir als eingeschworene Truppe erreicht haben können und müssen wir stolz sein“.
Spielbeginn ist um 20 Uhr in der Achertalhalle. Das sportliche Ereignis wird von der Gin-Bar „Feiner Kappler“ sowie DJ Lena umrahmt. Im Anschluss an das Spiel möchte die Mannschaft gemeinsam mit ihren Fans die Saison ausklingen lassen.
Achertäler Volleyballer setzen zum Saisonendspurt an
Nach einer zweiwöchigen Pause wird am kommenden Samstag der Endspurt in der Regionalliga eingeleitet. Die Mannschaft um Trainer Christian Pochstein ist auswärts beim Titelaspiranten FT Freiburg II gefordert. Freiburg hat sich vor der Saison das klare Ziel „Aufstieg“ gesetzt – die zweite Mannschaft soll in der dritten Liga den Unterbau der ersten Mannschaft, die seit dieser Saison in der ersten Bundesliga aufschlägt, werden um Nachwuchsspieler an das Niveau heranzuführen. Diesem Ziel ist die junge Freiburger um Coach Florian Schneider die ganze Saison über äußerst zielstrebig und engagiert gefolgt. So backt man seitens des TV Kappelrodeck kleine Brötchen. „Freiburg hat sich bisher nicht aus der Ruhe bringen lassen und vor allem mit druckvollen Aufschlägen und variablem Angriffsspiel überzeugt. Ich rechne nicht damit, dass Freiburg gegen uns was anbrennen lässt“, so Trainer Pochstein, schiebt jedoch mit seiner typischen Art direkt hinterher: „Jetzt geht’s ja erst los, die ganze Saison über war letztlich nur Vorgeplänkel für das was nun kommt. Wir werden an unserem Spiel, das uns über die Saison hinweg immer wieder Punkte eingebracht hat, wenig ändern. Wir werden athletisch und konzentriert agieren und alles reinwerfen was wir haben. Und damit fangen wir am Samstag in Freiburg an“.
Dementsprechend motiviert geht die Achertäler Truppe die vorbereitenden Trainings an. „Wir haben eine gute Qualität im Training, alle ziehen voll mit und die Stimmung in der Mannschaft ist super“, so Kapitän Lukas Börsig, der nach seiner überstandenen Kreuzbandverletzung nun wieder mitmischen kann. „Wir freuen uns auf Samstag. Das Spiel gegen Freiburg ist ein Bonusspiel, wir haben nichts zu verlieren und können ganz befreit aufspielen“, freut sich Außenangreifer Tom Bürk.